Postkarten

Schon vor meinem Abflug nach Portugal stand fest, dass ich ganz traditionell Postkarten versenden würde. Gerade für sogenannte Onliner, die sich den ganzen Tag bei Twitter, Facebook, Whatsapp und Co. tummeln, wäre dieser Weg der Kommunikation vollkommen überflüssig. Das macht es aber auch wieder irgendwie total interessant. Back to the roots, wie es so schön heißt. Und so sandte ich nicht nur virtuelle Grüße durchs Internet, sondern kaufte auch Postkarten.

Es gab 4 Empfänger, alle in Deutschland, aber an unterschiedlichsten Orten der Republik. Nachdem ich individuelle Worte für jeden Adressaten gefunden hatte, kaufte ich für Briefmarken, beklebte die im Format identischen Postkarten und warf diese zeitgleich im vor Ort vorhandenen Briefkasten ein.

Wenn ich es richtig verfolgt habe, war die Karte bei den Kindern die erste, auch wenn die Rückmeldung dazu sehr spät kam. Ich hatte die Karten recht zeitig nach meiner Ankunft in Portugal versandt und diese erste Postkarte kam rund um meine Rückkehr an. Auch relativ flott war die Karte, die nach Stralsund, also in eine ganz andere Ecke Deutschlands ging. Macht zwei von vier. Und dann wurde es ruhig und die Tage vergingen. Ich hakte nach, doch immer wieder hieß es „Nein, es ist nichts angekommen.“

Nach rund zwei bis drei Wochen (!) – ich hatte die Hoffnung längst aufgegeben – kam die dritte Postkarte an. Die Post in Düsseldorf scheint sich Zeit zu lassen bei der Zustellung. Das machte drei von vier und es keimte wieder Hoffnung auf, dass doch noch alle Postkarten zugestellt werden. Ihr könnt es euch sicherlich schon denken: die vierte Postkarte tauchte nie mehr auf. Ein Dorf in Rheinland-Pfalz blieb somit unbeliefert.

Wie kann so etwas sein? Die Voraussetzungen waren identisch, letztendlich scheint es an der Verteilung in Deutschland gescheitert zu sein. Liegt es also gar nicht dem Klischee nach an den ausländischen Postdiensten? Bekommt die Deutsche Post es einfach nicht hin? Und ist sind Postkarten also doch der unberechenbare Urlaubsgruß? Fragen über Fragen, die man eigentlich mal an die Post weiterleiten sollte. Aber vermutlich kämen sie niemals an.

Von Marco

2 Gedanken zu „Postkarten – der unberechenbare Urlaubsgruß“
  1. Ich schreibe so 10-11 Postkarten pro Urlaub, weiß gar nicht, wie viele ankommen. Für die Hälfte, alle „onliner“ bekomme ich feedback.

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