Bauwagen Außenansicht 2 - Heinrichshof Blankenheim

Warum sollte man sich nicht mal wie Peter Lustig fühlen und in einem Bauwagen übernachten? Hotel kann ja jeder. Gesagt, getan. Der Heinrichshof Blankenheim bietet es an und wir haben es für ein Wochenende gebucht. Damit zeigte sich, wie auch schon im Beitrag zu Zons am Rhein, dass man nicht immer weit fahren muss, um ein wenig Urlaubsgefühl aufkommen zu lassen.

Blankenheim ist in der Eifel und somit von Frechen, unserem Startpunkt, nicht mal eine Stunde entfernt. Und so reisen wir bei schönstem Sonnenschein auf dem Heinrichshof an. Dieser ist hauptsächlich ein Reiterhof und somit ist es von Vorteil, wenn man mit Pferden kein Problem hat. Die stehen morgens schon mal auf der Koppel neben den Bauwagen oder werden vorbeigeführt Richtung Stallgasse. Auch Hunde und Katzen sind hier unterwegs. Damit ist aber auch klar, dass wir mit Hund kommen dürfen, was heutzutage gar nicht mehr so leicht ist.

Bauwagen Sitzgruppe - Heinrichshof Blankenheim
Sitzgruppe im Bauwagen

Bei unserer Ankunft am Freitag begrüsst uns nicht Peter Lustig, aber dafür ein ebenso freundlicher Herr, der uns sogleich unseren Bauwagen zeigt. Es gibt vier Stück und wir scheinen an diesem Wochenende die ersten Gäste zu sein. Nachdem die Tür geöffnet ist, fällt der Blick auf die kleine Küche an der gegenüberliegenden Wand. Links davon befindet sich ein Schrank und daneben das quer eingebaute Bett in den Maßen 140 x 200 cm. Rechts von der Küche befindet sich die Sitzgruppe. Für kalte Nächte gibt es eine elektrische Heizung und in der Küche natürlich fließendes Wasser. Diverse Fenster sorgen für ausreichend Tageslicht.

Wir fahren mit dem Wagen vor, entladen das Gepäck und parken den Wagen auf dem Parkplatz gegenüber des Heinrichshofs. Wir richten uns ein und stellen dabei das Begrüßungspaket mit Lebensmitteln zur Seite, da wir eine Kiste mit Lebensmitteln dabei haben. Dann schauen wir uns nochmals die Toilette an, die uns der Herr zuvor gezeigt hatte. Es ist eine Rindenmulchtoilette, die neben dem Bauwagen steht. Wirkt irgendwie romantisch, wenn man das von einem Klo behaupten kann. Hat aber auch Nachteile, auf die ich später noch eingehe.

Umgebung 3 - Heinrichshof Blankenheim
Tolle Aussicht auf der Gassirunde

Dann geht es zum Duschwagen. In diesem befinden sich vier kleine Bäder. Jedes Bad ist einem Bauwagen zugeordnet und mit einem Schlüssel zu öffnen. Somit können die Badutensilien dort verbleiben. In der Dusche an sich fehlt mir eine Ablage, aber wir sind groß genug und stellen die Sachen oben auf den Rand. Es dauert etwas, bis das heiße Wasser da ist, aber dann geht es ganz wunderbar.

Es geht auf eine erste kleine Hunderunde. Der eben erwähnte Herr, seines Zeichens auch Herrchen, erklärte uns sofort, wo lang wir am schönsten spazieren können. Wir belassen es bei einem kurzen Ausflug um den Reitplatz und begeben uns zurück zum Bauwagen. Es gibt Kaffee und Kuchen und wir genießen die Aussicht aus dem Bauwagen, vor dessen Küchenfenster mit etwas Entfernung ein Pferd steht.

Leider wird das Wetter ungemütlicher. Wir sind halt Ende Oktober in der Eifel und so beginnt der nächste Tag diesig. Diesmal drehen wir eine größere Hunderunde. Uns begegnen weitere Gassigänger, aber auch Mountainbiker und Wanderer. Wir befinden uns auf dem Eifelsteig, der auch am Heinrichshof in Blankenheim vorbeiführt. Weniger ambitioniert beenden wir nur unsere Runde und begeben uns danach mit dem Auto nach Blankenheim zur Apotheke und dann etwas außerhalb ins Gewerbegebiet, um noch ein paar Kleinigkeiten einzukaufen. Den Rest des Tages verbringen wir bei regnerischem Wetter im Bauwagen. Die kleine Heizung gibt ihr Bestes.

Bauwagen am Abend - Heinrichshof Blankenheim
Bauwagenromantik

Allerdings sind die Gänge zum Klo dann nicht so angenehm. Bei Wind fliegen einem fast die Türen aus der Hand, man ist im Regen schnell nass, die Schuhe sind es auch und somit auch der Eingangsbereich im Bauwagen. Zur Dusche ist es noch ein paar Schritte weiter und so warten wir ab, bis der Regen pausiert. Natürlich ist es am Abreisetag wieder schön, der Bauwagen präsentiert sich im Sonnenlicht. Wir bezahlen und fahren wieder durch die malerische Eifel Richtung Köln.

Schön war es, aber ein paar Kritikpunkte gibt es doch. Da wäre das Bett. Als Rückengeschädigte haben wir mit der dünnen IKEA-Matratze so unser Problem und morgens entsprechende Schmerzen. Ein wenig mehr Komfort wäre hier schön. Auch ist man halt sehr drin. Eine etwas abseitigere Lage wäre schön. So macht man schlaftrunken die Tür vom Bauwagen auf, um Richtung Toilette zu schlurfen und stolpert zwei Reiterinnen vor die Füße, die sich lautstark unterhalten und einen dann verwundert ansehen. Vielleicht hätte hier ein Umdrehen der Bauwagen Richtung Koppel schon für ein wenig mehr Privatsphäre gereicht. Und zu guter Letzt: es fehlen Haken und Ablagemöglichkeiten. Dies ist sicherlich mit kleinen Mitteln zu bewerkstelligen. Ich möchte eine nasse Jacke nicht in der Kleiderschrank hängen.

Das war es aber auch schon. Sonst war es echt schön und ich denke, bei besserem Wetter lassen sich auch nächtliche Wanderungen zum RIndenmulchklo leichter bewerkstelligen. Und dann macht das Übernachten im Bauwagen gleich viel mehr Spaß. 🙂

Nachfolgend noch einige Bilder von unserem Bauwagenwochenende:

Von Marco

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