Wenn man schreibt, man sei unterwegs im und in Norden, wirkt das erst einmal ein wenig komisch. Nach Norden fahren kann natürlich eine Himmelsrichtung meinen, aber wenn man in Ostfriesland unterwegs ist, eben auch die Stadt Norden an der schönen Nordseeküste. Dort zieht es uns im März 2022 hin. Ans Meer, den Wellen zusehen. Und so geht es an einem Freitag in der Nebensaison auf eine bis auf den Berufsverkehr verhältnismäßig leere Autobahn.
Für mich ist es der erste Trip nach Norden. Mein nordwestlichstes Reiseziel bisher war Wilhelmshaven, als wir keine Lust auf Samstagsunterricht hatten, zu dritt meinen alten Mercedes 200 D bestiegen und einen Roadtrip nach eben Wilhelmshaven machten, wo wir meinen Vetter am Tag der offenen Tür auf “seiner” Fregatte besuchten. In jüngerer Vergangenheit reichte es für Bremerhaven und Oldenburg (ich werde berichten). Aber dieses Ostfriesland war mir neu.
Kurz zuvor hatten wir eine Fernsehdoku über Ostfriesland gesehen und meine Freundin, die seit Jahren nach Norden fährt, schwärmte total. Auch ich war angetan von den Bewegtbildern und freute mich auf den Wochenendtrip. Beim Zwischenstop bei einer amerikanischen Fastfoodkette war sie ganz erstaunt. Sonst immer in den Ferien und klassischerweise samstags zum Bettenwechseltag unterwegs, war sie wohl einen brechend vollen Parkplatz gewohnt. Nun standen dort nur wenige Fahrzeuge, der Hundeplatz war kaum besucht und die Burgerbeschaffung ging relativ schnell.
Vor Ort fahren wir gar nicht erst zum für das Wochenende angemieteten Apartment in Norden sondern direkt durch zum Strand nach Norddeich. Das Meer sehen, hören und riechen. Temperaturbedingt verzichten wir aufs Fühlen und Schmecken. Es ist frisch, aber schön. Noch wird an der neuen Strandgestaltung gearbeitet, teile des Strands sind gesperrt. Der Hund wälzt sich im Sand und guckt sich das Wasser an. Auch er will nicht rein. Dann fahren wir etwas vom Hunger gesteuert nach Norden zum Fisherman. Die Matjesbrötchen waren sehr lecker und so ging es dann gesättigt zum Apartment. Alle Apartments im kleinen Gebäude in einem Wohngebiet in Norden sind fürs Wochenende alle vermietet.
Dennoch ist es ruhig, wie wir auch beim folgenden Spaziergang in Nordens Innenstadt merken. Es geht vorbei am Teemuseum, dem Markt und den schönen alten Gebäuden wie zum Beispiel dem Rathaus. In der Straße mit den ersten Läden geht es vorbei am Café ten Cate, dass mir ebenfalls wärmstens empfohlen wurde. Doch an diesem Freitag kehren wir dort nicht ein, wollen am Samstag mal gucken. Also wandern wir noch ein Stück weiter und dann wieder zurück.
Tag 2 beginnt mit der Erkenntnis, dass ich keine T-Shirts eingepackt habe. Bei nicht ganz so schönem Wetter spazieren wir wieder Richtung Innenstadt, durch die Fußgängerzone in Norden, über eine Brücke mit Blick auf Mühlen und überdimensionierte Doornkaat-Flaschen Richtung Einkaufcenter. Dort erstehe ich ein T-Shirt und wir trinken einen Kaffee. Das Wetter ist an diesem Samstag nicht ganz so schön, alles ist grau, windig und zwischendurch auch nass. Somit laufen wir am eben erwähnten Café erneut vorbei und beschließen, dies beim nächsten Kurztrip nach Norden aufzusuchen.
Dafür fahren wir ein wenig im Norden herum. Zum Beispiel nach Neßmersiel, wo wir beim Imbiss eine Pommes essen um dann an den fast menschenleeren Strand zu laufen. Das Wetter wird ungemütlich und so fahren wir weiter durch die Dörfer. Im Hafen Dornumersiel / Accumersiel nieselt es leicht und so steigen wir nach ein paar Schritten und Fotos wieder ins Auto. Wir fahren noch etwas einkaufen und verschieben weitere Aktivitäten auf den nächsten Tag.
Tag 3, Sonntag, Abreisetag. Wir beladen den Wagen und verlassen das Apartment. Bei schönstem Sonnenschein geht es Richtung Krummhörn. Das Ziel: Greetsiel. So ein schönes Städtchen. Und so sitze ich an dem aus der Fernsehdoku bekannten Bootssteg des nebensaisonbedingt geschlossenen Kanaltourenanbieters, esse ein weiteres Fischbrötchen sowie ein Softeis im Ort und schaue mir die schönen Fischkutter im Hafen von Greetsiel an. Leider endet auch dieser schöne tag, schließlich müssen wir ja wieder nach Hause. Doch wir werden wiederkommen. Bis dahin schaue ich mir die weiteren Bilder an:
[…] Folgetag besuchen wir noch mal Norden – Norddeich, wo wir auch im März schon mal waren. Auch hier ist es im Hafen fast menschenleer, lausig kalt, […]