Einige Zeit war ich im Ex-Paketbeschleuniger unterwegs, den ich im Beitrag zu den bisher gefahrenen Wohnmobilen bereits erwähnt hatte. So nannte ein Freund den ehemaligen Lieferwagen, der in seinem ersten Leben in DHL-Diensten Pakete befördern durfte. Es handelte sich dabei um einen Mercedes Sprinter 308 CDI mit Kögel-Aufbau. Der Vorbesitzer hatte ihn nach der Ausmusterung beim Paketlieferdienst erworben und einen einfachen Ausbau reingezimmert, der vor allen Dingen für Festivals tauglich sein sollte. Er hatte keine Lust mehr auf Zelten – man wird halt älter.
Die Ausstattung
Und so gab es ein Bett quer im Heck, davor längs auf der Beifahrerseite eine Küchenzeile mit Spüle und Gasherd, ein wenig Arbeitsfläche und einem kleinen Kühlschrank. Gegenüberliegend befand sich die Sitzgruppe in L-Form mit passendem Tisch. Zwischen der Sitzgruppe und der Fahrerkabine direkt ggegenüber der seitlichen Schiebetür befand sich das Bad. Gut, da stand nur ein portables Klo drin, aber der Raum war geschaffen, so dass die mitfahrenden Tochter auf dem stillen Örtchen ein wenig Privatsphäre genießen konnte. Durch die Zwischentür gelangte man in die Fahrerkabine.
Ein Teil der Technik und Ver- und Entsorgung sowie Stauraum befand sich unterhalb des Bettes. Sehr praktisch, um durch die Hecktüren direkten Zugriff auf Campingtisch und – stühle, Verlängerungskabel und anderes Geraffel zu erhalten. Alles Dinge, die man nicht im Wohnraum braucht. Dort war in den Sitzbänken teilweise weitere Technik verbaut (Heizung, Elektrik). Der Rest war Stauraum.
DIe Änderungen
Nach dem Kauf war ich ein wenig damit in Deutschland unterwegs. Zwischen den Reisen mit dem Wohnmobil wurden immer wieder Verbesserungen vorgenommen. Es gab ein Solarpanel und bessere Technik für die Elektrik. Die oben erwähnte Dieselluftheizung von Planar hielt Einzug, um auch bei kälterem Wetter reisen zu können. Eine schicke Dachluke sorgte für Luft und Licht, ein Bluetoothradio für die passende Beschallung.
Nach weiteren optischen Retuschen ging es auf Reisen, die hauptsächlich in den Norden der Republik führten. Doch dazu in weiteren Beiträgen demnächst mehr. Als der Ex-Paketbeschleuniger zum Wohnen zu klein wurde, kam ein größeres Alkovenwohnmobil, um ihn zu ersetzen. Den gelben Flitzer übernahm ein Freund, so dass ich zumindest zeitweise noch mal damit fahren konnte. Irgendwann übernahm eine Dame den Wagen und gestaltete ihn innen nach ihren Vorstellungen um. Und so fährt er heute vermutlich noch als Reisemobil durch die Gegend.