Michael "Smudo" Schmidt

Das Gewese, dieser Hype, der um Promis gemacht wird, hat sich mir nie erschlossen. Natürlich kann ich gut finden, was der Prominente so macht, seine Musik hören, seine schauspielerische Leistung bewundern oder über sein Bühnenprogramm lachen. Aber Personenkult lag mir immer fern, sind es doch auch „nur“ Menschen. Warum sollte ich also hochfrequent kreischend vor einem anderen Menschen stehen und ein Kind von ihm verlangen? Würde bei Dieter Hallervorden und mir auch wenig Sinn machen. Aber ihr wisst, was ich meine.

Promi getroffen

So traf ich in einer Kölner Tiefgarage mal André Dietz, der in der RTL Daily Soap „Alles was zählt“ den Ingo Zadek mimte. Meine damalige Lebensgefährten schaute all diese Sendungen mit Inbrunst und so war sie wahnsinnig aus dem Häuschen, als ich ihr am Telefon auf der Heimfahrt quasi beiläufig davon erzählte. Fragen, ob ich nach einem Autogramm gefragt hätte (natürlich habe ich das nicht) und Aussagen, dass ich mir die Hand, mit der ich seine geschüttelt habe, nicht mehr waschen sollte, verbuchte ich als Scherz, aber etwas Wahres war wohl dran. Letztlich fachsimpelten wir – der Ingo und ich – nur über die Soundanlage im neuen Wagen (ich war an der Anlieferung beteiligt und daher vor Ort) seines Kumpels und dann war das „Treffen“ auch schon vorüber.

Daniel Fehlow
Daniel Fehlow in der Startaufstellung auf dem Nürburgring

Noch mehr Promis

Auch weitere Begegnungen waren eher unspektakulär und hingen auch sehr von der Situation und der Stimmung des Gegenüber ab. Im Supermarkt in Aachen trafen wir mal Bruce Darnell, der dort halt einkaufen ging, damals noch in Aachen arbeitete und in Vaals wohnte. In der Boxengasse des Nürburgrings begegnete ich mal Hans-Joachim „Strietzel“ Stuck. Wobei begegnen eher das falsche Wort ist. Genauer gesagt stand ich ihm im Weg, als er nach seinem Stint reinkam, aus dem Rennwagen stieg und offensichtlich dringend das stille Örtchen aufsuchen musste. Im Rahmen meiner Autobloggertätigkeit in Zusammenarbeit mit verschiedenen Automobilherstellern begegnete ich meist am Nürburgring noch weiteren Prominenten wie z. B. Smudo von den Fantastischen Vier, weiteren Rennfahrern oder aber auch geladenen Gästen wie Mola Adebisi oder Daniel Fehlow, der vielen Zuschauern in seiner Rolle als Leon Moreno aus „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ bekannt sein dürfte. Auch in diesem Fall heißt begegnen eher „mal gesehen haben“.

Auf einer Automobilmesse in Essen war ich mit zwei Kollegen am Pressetag unterwegs, als wir Rallye-Legende Walter Röhrl begegneten. Den finde ich vom Typ und seinen rennfahrerischen Leistungen her wirklich großartig, dennoch bin ich nicht ausgeflippt. Im Gegensatz zu einem Kollegen fragte ich auch hier nicht nach einem Autogramm. Warum auch? Herr Röhrl war freundlich wie man ihn aus den Medien kannte und entschuldigte sich nach einem kurzen Gespräch, da er zu einem Pressetermin musste. Auch hier zeigte sich mal wieder, dass auch Promis nur Menschen sind, die genau wie jeder andere Berufstätige Terminstress haben. Aber sie sind zusätzlich noch prominent.

Hans-Joachim "Strietzel" Stuck
Hans-Joachim „Strietzel“ Stuck in der Boxengasse am Nürburgring

Vermeintliche Promis

Gut, dass ist heutzutage ja offensichtlich auch der Achtplatzierte aus Fernsehformaten wie der Bachelorette oder andere Leute, die durch Promishows tingeln, deren Namen ich aber zumindest noch nie gehört habe. Da wüsste ich dann gar nicht mehr, welche Leistung ich bewundern sollte. Den Menschen auf jeden Fall nicht. Dennoch sind sie Personen des öffentlichen Lebens, wie es in Deutschland so schön heißt.

Wie ist es mit euch? Personenkult, Promiliebe? Wen würdet ihr gerne mal treffen? Und warum? Und würdet ihr „Ich will ein Kind von Dir!“ rufen? Schreibt es in die Kommentare!

Von Marco

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