marcostoehr
Military Land Rover Lightweight

Land Rover Lightweight – beliebte Mogelpackung

Mogelpackung hört sich zugegebenermaßen etwas hart an, doch wenn man die ebenfalls harten Fakten betrachtet, dann suggeriert der Name Land Rover Lightweight hier ganz klar eine falsche Vorstellung. Diese wird vom äußeren Erscheinungsbild dieses fürs Militär gebauten Wagens noch unterstrichen. Denn der Military Land Rover, wie der Geländewagen des britischen Herstellers eigentlich bezeichnet wird, hat eine schmalere Motorhaube und entsprechend kleinere Kotflügel vorne Diese lassen den Briten in Verbindung mit der Plane im Heck eher leicht wirken. Doch in der Realität war er sogar 140 kg schwerer als die zivilen Versionen des bauzeitgleichen Land Rover.

Das lag vor allen Dingen daran, dass die Militärversion relativ einfach zu zerlegen und somit den jeweiligen Einsatzanforderungen anzupassen war. Die schnelle Demontage von Türen, Plane und Spriegel sowie der Frontscheibe und Stoßstangen ermöglichte zwar die genannte Anpassung, sorgte aber unter Umständen auch für eine gewisse Instabilität. Da der Wagen aber auch in diesem teilzerlegten Zustand immer einsatzbereit sein sollte, wurde er entsprechend verstärkt. Daraus ergab sich das oben erwähnte Mehrgewicht.

Die Bezeichnung Lightweight beruht laut wikipedia-Beitrag auf einer Vorgabe des Militärs. Der geforderte Wagen sollte leicht genug für den Transport unter einem Hubschrauber oder in einem Frachtflugzeug sein. Weltweit ist der Wagen nun unter diesem Namen bekannt, obwohl er offiziell nie Teil der Bezeichnung war. Bei Sammlern sind diese Fahrzeuge, die immerhin von 1965 (eigentlich erst in der ersten Serie ab 1967) bis 1985 in zwei Serien gebaut wurden, heute sehr beliebt. Ein großer Vorteil ist, dass Land Rover trotz militärischer Anforderungen viele Teile aus den zivilen Versionen genutzt hat. Das macht heute in Sachen Ersatzteilversorgung vieles leichter.

Unter der Haube

Noch ein paar Worte zur Motorisierung. Es gab Versionen mit Benzinmotoren für das britische Militär sowie Dieselversionen für andere Länder (zum Beispiel die Niederlande und Dänemark). Beide verfügten über einen Hubraum von 2,25 Litern und brachten mit 69 bzw. 62 PS auch fast die gleiche Leistung. Der hier gezeigte auf der Techno Classica in Essen 2012 fotografierte Wagen ist ein Lightweight der zweiten ab 1972 gebauten Serie und hatte den Dieselmotor verbaut. Er stand damals zum Verkauf und ich hoffe, er hat ein schönes Zuhause gefunden.

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