Die Anzeigen wechseln von Blau auf Rot, das Powermeter wird zum Drehzahlmesser und die Tonart eine gänzlich andere, als ich eine kurze Fahrt mit einem BMW i8 absolviere. Es ist zwar nicht der klassische Sound eines Sportwagens mit sechs bis zwölf Zylindern, aber dennoch nicht weniger attraktiv. Interessanterweise ist er gemogelt, denn ein Soundgenerator sorgt für den sportlichen Klang, den der im Heck arbeitende Dreizylindermotor mit nur anderthalb Litern Hubraum nie hinbekäme.
Wieder im Komfortmodus unterwegs geht es auch fast ganz ohne Geräusche. Elektrisch rollt die Flunder aus Bayern über den Asphalt und die Passanten sind entsprechend erschrocken, wenn man unverhofft hinter ihnen auf dem Supermarktparkplatz auftaucht. Um keine weiteren Fußgänger zu gefährden (dass ich auf Motorengeräusche abfahre, könnte ein weiterer Grund sein), bleibe ich die restliche Zeit, in der ich den BMW i8 pilotiere, einfach im Sportmodus. Safety first!
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Die erste Begegnung ist eine eher zufällige und sorgt dafür, dass besagter BMW i8 für gut 24 Stunden in meinen Besitz (leider nicht ins Eigentum) übergeht. Die geöffnete Tür ist natürlich ein Hingucker und wie fast alles, das gut aussieht, leider gar nicht praktisch. Nachdem ich meine 1,91 m Körperlänge aber irgendwie über den Seitenschweller und unter der Tür hindurch ins Fahrzeuginnere befördert habe, fühle ich mich eigentlich ganz wohl.
Da der Wagen vorwärts eingeparkt wurde, muss ich die Parklücke natürlich rückwärts verlassen. Bezeichnen wir den Wagen mal ganz vorsichtig als unübersichtlich. Gut, dass er nicht nur über die klassischen Parksensoren verfügt, sondern auch noch über diverse Kameras, die ein Bild der Umgebung aus der Vogelperspektive simulieren. Das ist bisweilen allerdings etwas bizarr und mit Worten nur schwer zu beschreiben. 3D ist einfach nicht seins.
Weiteres Pro und Contra des BMW i8
Was auch nicht seins ist: das komplette Versenken der Seitenscheibe. Dies ist wegen der Türkonstruktion schlichtweg nicht möglich. Genauso wie das beim Cruisen übliche Arm raushängen lassen. Was aber seins ist: Beschleunigen. Und das ohne merklichen Leistungsabfall. 250 km/h (die abgeregelte Höchstgeschwindigkeit des BMW i8) erreichen viele Fahrzeuge. Doch während sie untenrum noch spritzig wirken, quälen sie sich häufig auf den letzten Kilometern pro Stunde. Der i8 zieht einfach von 0 auf 250 km/h. Es kommt einem vor wie in einem Computerspiel.
Kurz freue ich mich noch über die vermeintliche Exklusivität des Wagens, als ein weiterer BMW i8 hinter mir an der Ampel auftaucht. Ein Unternehmer aus der Nachbarschaft mag das Thema E-Mobilität, hat einen Renault Twizy, einen i3 und den besagten i8. Apropos E-Mobilität: Abends in der heimischen Garage vergesse ich natürlich, den Wagen an den Strom zu hängen. Dafür tanke ich am anderen Tag etwas Sprit nach. Ausgleichende Gerechtigkeit. Vielleicht ergibt sich irgendwann noch die Möglichkeit eines längeren Tests. Dann stöpsle ich ihn auch in der Garage ein.
Weitere Fotos vom BMW i8 findet ihr in der nachfolgenden Bildergalerie: